Prostition gibt es seit ca. 250 Jahren in St. Georg. Seit 25 Jahren gibt es eine Anlaufstelle für minderjährige, oft drogenabhängige Prostituierte, das Sperrgebiet. Gestern fand die Geburtstagsfeier statt. Bischöfin Jepsen redete, Landespastorin Annegret Stoltenberg. Sozialsenator Wersich, die ehemalige Gleichsstellungssenatorin Rühmkorff, die Ehefrau von Jan Philipp Reemtsma, der Pastor der Gemeinde. Dieser hatte im ersten Jahr das Café Sperrgebiet finanziert, bevor dann endlich die Freie und Hansestadt Hamburg die Kosten für Räumlichkeiten und Personal übernahm. Getragen wird das Sperrgebiet von der Diakonie. Dass die Stadt dies nicht in Eigenregie macht, verwundert schon sehr. Aber den Mädchen, die das Sperrgebiet als Anlaufstelle und Ruheort aufsuchen, wird das völlig egal sein. Männer haben keinen Zutritt, den Mädchen wird vorurteilsfrei, akzeptierend und unterstützend begegnet. Es sind in der Regel traumatisierte Menschen, sexuell misshandelt und ausgebeutet und ohne Familie. Viele, sagten die RednerInnen, sterben früh. An Aids zum Beispiel, an den Folgen ihrer Drogensucht. Oder denen der Gewalt. Es ist gut, so die einmütige Meinung, dass es das Sperrgebiet gibt. Es ist aber schrecklich, dass es so eine Einrichtung geben muss. Aber auch das wurde gesagt: Wer glaubt, dass diese Gesellschaft diese Form der Ausbeutung und gewalt überwinden kann, irrt.
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