Bestand mein Anteil an dem neuen Projekt für esssgestörte Jugendliche darin, nichts zu tun? Wenn Opposition das bewirkt, wäre das bequem. Der Reihe nach: Im schwarzgrünen Koalitionsvertrag wurde ein Projekt vereinbart, das mit Hilfe von Zuwendungen jugendlichen Esssgestörten helfen soll, etwas gegen ihre Sucht zu machen. Ein niedrigschwelliges Hilfsangebot, ergänzend zu den bereits vorhandenen Einrichtungen in der Stadt. Und wie das so ist, die Opposition drängelt. Weil nichts passierte. Ich wurde gebeten, nicht zu drängeln, weil die Verhandlungen liefen.
Nun wurde sMUTje eröffnet und die Feier dazu wurde mit dem 25-jährigen Jubiläum von Brücke e.V. verbunden. Conni Mertens, Sucht- und Drogen-Ur-Gestein aus Hamburg, GAL-Frau und Fusballnärrin, führte durch das Programm und jedeR RednerIn wurde mit einer persönlichen Ansprache bedacht. Senator Wersich wurde etwas zu sehr über den Klee von Conni gelobt, aber weil er seine letzten Tage als Senator erlebt und für seine unsozialen Kürzungsmaßnahmen und Gebührenerhöhungen genug einstecken musste, und zur Unbeliebtheit der Hambruegr CDU mit beigetragen hat, sei ihm das auch nochmal gegönnt.
Ich konnte in meinem kurzen Beitrag einen Hinweis darauf geben, wie wichtig Angebote für Esssgestörte sind, weil die Magersucht, die Bulimie oder das Binge Eating „enge Freundinnen“ der Betroffenen sind. Daher fand ich auch den Namen der Veranstaltung „Ein Fest für Freunde“ gut gewählt. Die Folgen mangelnder Geborgenheit und mangelnder Anerkennung seiner Individualität, die die/der Esssgestörte als Kind erlebte, können zwar nicht rückgängig gemacht werden. Aber jedeR kann lernen, damit umzugehen und sich nicht mehr durch (Ver-)hungern, Fressen oder Brechen selbst zu zerstören. Viel Erfolg, sMUTje!
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