Das kann einem Präsidenten das Weihnachten vermiesen: Da möchte Christian Wulff ein guter Bundespräsident sein und dann holt ihn seine Hausbaufinanzierung ein. Und Urlaube mit Freunden. Die Bevölkerungsmehrheit fordert dessen Rücktritt dennoch nicht. Der Bundespräsident hat keine bedeutende Position. Daher ist auch Wulff wenig bedeutend für die Menschen. Anders als sein Vorgänger Köhler versucht er zudem glatt und geräuschlos zu amtieren. Er ist ein großer Langweiler.
Dass die Geräuschlosigkeit ein Ende hat, hat mit dem Selbstverständnis von Regierenden in diesem Land zu tun: Die besten Freunde sind stinkreiche Unternehmer, von denen sie sich lieber den Hintern windeln lassen, als für die eigenen vier Wände und die Ferien selbst zu sparen.
Wulff bekennt mit gespieltem Selbstmitleid seine fehlende Gradlinigkeit und hofft, dass dies als Entschuldigung ausreicht. Dabei hat Wulff durchaus schon einmal Maßstäbe gesetzt: Sein Einsatz für die migrantische Bevölkerung hatte und hat positiven Einfluss auf die Gesellschaft.
Wenn Wulff aber nicht langsam einmal anfängt, nachhaltig gradlinig zu sein, dann wird die Bevölkerungsmehrheit ihn bald nicht mehr wollen. Leider nicht, weil er sich als Unternehmer-Kumpel höhnisch über Arme und Fleißige erhebt. Sondern weil einer ohne Ecken und Kanten überflüssig ist.
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