Mit dem provokanten Satz Wesenstest für Politiker wurden sechs Bürgerschaftsabgeordneten im Tierheim Unterlagen übergeben, die Vorschläge für Änderungen des derzeitigen Hamburger Hundegesetzes enthielten. Außerdem wurden Anja Domres, SPD, und Vorsitzende des bürgerschaftlichen Ausschusses für Gesundheit und Verbraucherschutz, 11.000 Unterschriften übergeben. Sie sind von Leuten, die ein besseres Hundegesetz fordern.
Dann gings ans Eingemachte: Wir waren zum Wesenstest ins Tierheim eingeladen worden. Natürlich nicht zu unserem: Es wurden zwei Listenhunde getestet. Die gelten nach dem Gesetz als unwiderlegbar gefährlich. Beide Tiere leben im Tierheim.
Der Test hatte es in sich. Die Tiere blieben die ganze Zeit über eng angeleint, während sie gelockt, bedroht und bedrängt wurden. Mal von einem Fahrradfahrer, mal von Krücken, einem lauten Kinderwagen, einem Regenschirm, einem Betrunkenem.
Beide Tiere bleiben erstaunlich cool. Selbst als sie ohne Tierpflegerin allein am Zaun angeleint blieben, bissen sie nicht zu, als sich jemand Fremdes ihnen näherte. Die Tierärztin, die den Test abnahm, befand: Beide Tiere haben bestanden.
Nun könnten die beiden, ein American Stafford Mix und ein Bullterrier, könnten nun eigentlich endlich in gute Hände kommen. Doch ihre Rassezugehörigkeit macht es ihnen so gut wie unmöglich, wieder in Freiheit zu leben.
Ob Hunde wie diese beiden die Chance auf ein artgerechtes Leben jemals erhalten, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Die Bürgerschaft wird anhand der Evaluation des Hundegesetzes abstimmen, ob es weiterhin Hunderasselisten in Hamburg geben wird. Am 25. September beginnen die Beratungen – ich habe im Vorwege eine Anfrage an den Senat gerichtet, die die Evaluation zur Vorbereitung kritisch hinterfragt.
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