In diesen Tagen spritzt die Fontäne auf der Aster pink gefärbt in den Hamburger Himmel. Eine Aktion, die auf das Mammografie-Screening aufmerksam machen und dafür werben soll. Mit der Kampagne „Hamburg wird Pink“ werden wieder einmal große Summen in eine Werbekampagne gesteckt. Die Möglichkeit den Frauen endlich eine informierte Entscheidung zu ermöglichen, bleibt wie schon seit Jahren auf der Strecke. Mammografie hat bis heute nicht unter Beweis gestellt, dass das Leben von Frauen durch sie gerettet wird. Fälschlicherweise gehen Frauen sogar oft davon aus, dass es sich um eine Vorsorge handelt. Fakt ist: Mammografie verhindert keinen Krebs!
Dass dennoch so nachhaltig Werbung für das Screening gemacht wird, liegt an den immensen Kosten des Screenings, die teuren Geräte, aber auch an der Profilierung von Krebsexperten. Die zahlreichen Studien zum Mammografie-Screening werden daher je nach Sichtweise interpretiert.
Grob zusammengefasst lässt sich Folgendes aus den Studien schließen: Einig sind sich die Werke darin, dass durch das Screening einige Tumore entdeckt werden, die ohne nicht entdeckt worden wären. Aber: Von 1.000 Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, die nicht am Screening teilnehmen, sterben fünf Frauen an Brustkrebs. Von 1.000 Frauen in der Altersgruppe, die teilnehmen sterben vier. Eine Frau von Tausend hat also einen Nutzen vom Screening gehabt. Viele erkranken und sterben, obwohl sie das Screening machen: Eine Frau von Tausend hat also einen Nutzen vom Screening gehabt. Kurz gesagt: Oft verlängert die Mammografie lediglich das Krebsleiden, oft wird die Frau durch die Mammografie erst zur Patientin.
Wie sollten Frauen mit dem Thema Brustkrebs umgehen? Es liegen wissenschaftlich fundierte Broschüren des „Nationalen Netzwerke Frauen und Gesundheit“ vor, die diese Informationen auch für die Laiin erklären. Diese Broschüre muss allen Frauen zusammen mit der Einladung zur Mammografie zur Verfügung gestellt werden. Wir fordern des Weiteren stadtteilbezogene Aufklärungsveranstaltungen, in verschiedenen Sprachen. Wir fordern psycho-soziale Betreuung nach den ersten Befunden.
Die ausführliche Stellungnahme von Berit Köhler und ist hier nachzulesen. Die MOPO berichtete darüber.
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