Vor zwölf Jahren wurde Süleyman Tasköprü von der NSU-Nazi-Terrorbande ermordet. Wir haben heute mit einigen Frauen und Männern an der Stelle gestanden, wo der Mord geschah, in der Schützenstraße in Altona. Wir legten Blumen nieder und schwiegen.
Die Trauer um Süleyman Tasköprü ist immer noch groß. Sie mischt sich mit unfassbarer Wut, in Anbetracht, wie unmenschlich die Justiz mit den Angehörigen umgegangen ist. Verdächtigungen, laue Ermittlungen. Das völlige Versagen des Verfassungsschutzes offenbarte eine marode und unhaltbare Struktur des Staatsapparates.
Aus meiner Sicht sind die Ermittlungen einer der größten Skandale der Nachkriegsgeschichte. Erst der Untersuchungsausschuss brachte nach und nach die ganze Schande ans Licht. Zehn Morde, davon neun rassistisch motiviert, Bombenanschläge und Banküberfälle konnten die Nazis ohne Weiteres verrichten, ohne von den Behörden ins Visier genommen oder gar gefasst zu werden.
Die Ursachen dafür müssen restlos aufgeklärt werden, darin sind sich viele einig. Wie weit die Aufklärung geschehen muss, darüber nicht. Wir sind der Auffassung, dass der Verfassungsschutz seine Rolle völlig verwirkt hat. Er kann aufgelöst werden. Und es ist nötig, dass in der Polizei eine neue Ära Einzug halten muss, die die nötige Sensibilität für Nazi-Terror in Deutschland im 21. Jahrhundert realisiert. Der bisherige, landläufige Extremismusansatz hat endgültig ausgedient.
Alle Versuche, den rechten Terror zu bagatellisieren, scheiterten.
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