Wenn kein Berufsverkehr herrscht, ist es ruhig Am Schlump. Die Angestellten in den fünf Geschäften am zentralen U-Bahnhof in Eimsbüttel müssen nicht so hetzen, weil es auch die PassantInnen nicht so eilig haben. Der Imbiss, der Bäcker, der Blumenhändler, der Kiosk und der Obst/Gemüsehändler fahren einen langsameren Takt.
Eine Sprechstunde an diesem Sonnabendvormittag an diesem Ort ist dennoch genau richtig, weil sich so auch ein paar Gespräche führen lassen und diejenigen vorbeikommen, die irr auch wohnen. Außerdem habe ich heute auch netten Besuch bekommen – mein sechs Monate alter Enkel schaute vorbei!
Eine älteres Ehepaar ging zur Bushaltestelle. Sie schaute interessiert auf mein Tablett, ging aber weiter. Dann standen sie ein paar Meter neben uns. Ich ging zu den beiden und fragte, ob sie ein paar Pflaster für die Handtasche möchten. „Wir wählen schon lange DIE LINKE“, sagte er zu mir. Aus Niendorf Nord kamen sie. Wir klönten, bis der Bus kam. Später kam ein junges Paar mit Buggy und Kind vorbei. Der Junge stieg aus und setzte sich auf den linken Flitzer. Ich kam mit den Eltern ins Gespräch. Aus Rostock waren sie hierher gezogen, beide studieren. Auch LINKEN-WählerInnen. Ihr kleiner Sohn sei fast zwei und habe sich gut eingelebt, auch in der Kita.
Carola schaute vorbei, und kleisterte schon mal die Plakate neu, denn jetzt laden wir zu unserer Veranstaltung während der Pride-Week ein, die kommenden Donnerstag im Pride-House An der Alster 20 stattfindet. Rainer nutzte die Gunst der Stunde und brachte einige KLAR unter die Leute. Gerald kam vorbei, war aber im Geiste schon beim Pauli-Spiel.
Den Angestellten der fünf Schlump-Geschäfte schenkte ich am Ende noch einige Goodies aus meiner Goodie-Sammlung. Auch diese zwei Stunden gingen schnell rum. Bestimmt zweihundert Menschen sind in dieser Zeit vorbeigekommen, viele von ihnen haben sich was mitgenommen, meine Tasche ist ganz schön leer. So muss das sein.
Dieser Sommer ist für sowas gut geeignet 🙂