Es ist „fünf vor zwölf“, hatte die Diakonie ihre Podiumsveranstaltung am 7. August zur Pflege in den Räumen des Dorothee-Sölle-Hauses getitelt. Herbert Schalthoff (mitte) moderierte. Wie zu erwarten, waren die Gäste – vornehmlich Beschäftigte stationärer und ambulatenr Pflegeeinrichtungen – ungehalten darüber was in den letzten Jahren von Schwarzgelb in der Pflegepolitik geleistet wurde – nämlich nichts Sinnvolles.Vor allem, dass der umfassendere Pflegebegriff bislang nicht auf die Pflegezeiten umgesetzt wurde, stieß auf große Kritik.
Ich sprach mich gegen den Pflege-Bahr aus, denn ich halte überhaupt nichts davon, dass Pflege privat finanziert werden muss. Das führt nämlich – ach was, das ist es schon – zu einem Zwei-Klassen-System in der Versorgung. Viele Menschen können sich überhaupt keine private Vorsorge leisten.
Die Ausweitung des Niedriglohnsektors wird daher auch direkt in einen massiven Pflegenotstand führen, einen noch schlimmeren, als wir jetzt bereits haben. Es gibt zu wenige Fachkräfte und die, die wir jetzt schon haben, steigen schon nach wenigen jahren wieder aus dem Beruf aus. Der Beruf ist sehr hart, schädigt die Gesundheit und wird auch noch schlecht bezahlt.
Grüne, SPD und LINKE plädieren für die Einführung einer solidarischen BürgerInnenversicherung. Damit würden mehr Einnahmen generiert, weil alle Einkommen herangezogen würden. Auch die Beitragsbemessungsgrenzen wollen wir abschaffen, zunächst moderat erhöhen.
Ich habe für DIE LINKE auch deutlich gemacht, dass Pflege eine öffentliche Aufgabe ist und dass der verschärfte Wettbewerb Gelder verschleudert, weil Pflegeheime in die Pleite getrieben werden.
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