Beim WDR zu Gast

traudichDer kleine Funksaal im WDR-Gebäude direkt am Kölner Dom war ganz aufs Heiraten getrimmt – und ich mitten drin. Hier sitze ich auf dem Bühnen-Sofa zwischen Gabriele Pauly, ehemalige Landtagsabgeordnete aus Bayern und Katrin Lohe, Hochzeitsorganisatorin.

Ich wurde vom WDR als Ehe-Revolutionärin zu dieser Sendung eingeladen, weil ich 2011 die vollständige Öffnung der Ehe gefordert hatte – die Mopo titelte damals „Linksfraktion: Schafft die Ehe ab„.

Zwei Stunden dauerte die Live-Sendung und sie hat viel Spaß gemacht. Und es war interessant. Radio funktioniert ganz anders als Fernsehen. Die Beiträge sind allesamt kurz, das Aussehen nicht ganz so wichtig. Dass es dennoch eine dekorierte Bühne gegeben hat, lag daran, dass zum einen viel Publikum eingeladen war, und dass die Sendung auf per Live-Stream im Internet zu verfolgen gewesen ist. Daher stand ein Bett bereit, Rosenblüten lagen auf dem Boden, Luftballons schwebten atmosphärisch in der Höhe.

Ich kam zu Beginn der Sendung zu Wort und konnte darlegen, warum ich gegen die Privilegierung der Mann-/Frau-Ehe bin und warum ich das Ehegattensplitting abschaffen will. Dass die gemeinsame Veranlagung von Eheleuten 1934 von den Nationalsozialisten (wieder) eingeführt wurde, um die Einverdienerehe zu fördern und die Frauen von der Erwerbstätigkeit abzuhalten, wussten bislang vielleicht noch nicht so viele.

Zehn Volontärinnen und Volontäre, die jetzt ihre Ausbildung beenden, hatten diese Sendung als ihr Abschlussprojekt ausgearbeitet. Ich fand, es war eine tolle Idee. Und dass ich ausnahmsweise einmal nicht zur Bürgerschaftssitzung musste, ist hoffentlich verzeihbar.

2 comments

  1. fred jörke-kunath sagt:

    Den Sendetermin hättes Du uns rechtzeitig mitteilen sollen! Jetzt habe ich den verpasst :'(

  2. Elke sagt:

    Meine engste Freundin und ich sind schon lange der Meinung, dass die Ehe abgeschafft gehört. Sie schafft mehr Unglück als Glück. Sie wiegt einem in Sicherheit, die es gar nicht gibt und ist die totale kostenlose Ausbeutung der Arbeitskraft insbesonders mit einem selbständigen Ehemann und ohne Entlohnung trotz Mitarbeit im Betrieb. (bei Scheidung wird es sichtbar). Von allen anderen negativen Begleiterscheinungen ganz zu schweigen. Im Grunde genommen ist die Ehe ein großer Beschiß!

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