Seit vielen Jahren findet am 25. November der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen statt. Er findet immer mehr Verbreitung: Wer kann es sich noch leisten, die blaue Flagge der Menschenrechtsorganisation der Frau, Terre des Femmes, nicht auszuhängen?
Neben dem morgigen Senatsempfang und dem Hissen der Flagge am Rathaus habe ich in einer Presseerklärung darauf hingewiesen, dass das Gewaltthema in die Betriebe, Ämtern und Behörden gehört. Es muss sensibilisiert werden dafür, dass die größte Gesundheitsgefährdung von Frauen immer noch dort tabuisiert wird, wo Menschen meistens nur funktionieren sollen – an den Arbeitsplätzen.
Außerdem hat sich der Landesvorstand der Linken in Hamburg heute schwerpunktweise mit der Thematik befasst. So habe ich die verschiedenen Ebenen der Gewalt gegen Frauen und Mädchen dargelegt, was die Bürgerschaftsfraktion seit 2008 hierzu gemacht hat und welche Forderungen wir stellen.
Über die Arbeit der Frauenhäuser, deren Finanzierung und Unterbelegung, über die Arbeit der Trauma-Stationen in den Kliniken, den Beratungsstellen und deren Situation, über die gesetzlichen Rahmenbedingungen, über Zwangsheirat und Zwangsprostitution. Und es muss auch jenen gedankt werden, die sich seit Jahren um die Frauen und Kinder kümmern. Ihre Arbeit ist nicht hoch genug zu schätzen. Und auch sie werden verdammt schlecht bezahlt für ihre wertvolle Tätigkeit!
Auch die geplanten Senatsinitiativen habe ich vorgestellt – und wie wir uns dazu verhalten. Danach haben wir Fotos mit der blauen Flagge gemacht, die ich danach aus dem Fenster gehängt habe
Wie weit ist die Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein kapitalismuskritisches Thema? Sehr weit! Doch unterdrückt die patriarchale Gesellschaft die Frauen schon seit Jahrtausenden, wie z.B. Kriegsverbrechen gegen Frauen (systematische Massenvergewaltigungen und Kindszeugungen) oder auch der Hexenhammer zeigen.
Auch und gerade die Verschränkung von Klasse und Geschlecht und die Mechanismen der Unterdrückung im Kapitalismus lohnen sich, tiefgreifender zu diskutieren! Ich habe zudem deutlich gemacht, dass Frauenarbeit echte und wirkliche Bündnispolitik ist.
Dass wir im Hier und Jetzt Lösungen finden müssen, um den Opfern häuslicher, sexualisierter und anderer Gewaltformen zu helfen, ist unbestritten. Dass wir Maßnahmen ergreifen müssen, um sie zu verhindern, ist das politische Ziel. Zuerst nenne ich da die ökonomische Unabhängigkeit von Frauen, dann das Recht auf eigenen, bezahlbaren Wohnraum. Dafür muss mehr Geld als bisher in die Hand genommen werden.
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